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Ernährungsberatung und Akupunktur bei Ohrenentzündung – Fallbericht aus der Kleintierpraxis

Aktualisiert: 14. Dez. 2020

Sparky ist eine vierjährige Französische Bulldogge mit rezidivierenden Ohrenentzündungen. Bei der klinischen Untersuchung waren seine Ohren heiß, schmerzhaft und er hatte viel hefig stinkendes, bräunlich-gelbliches Ohrenschmalz.


Seine Besitzer beschrieben, dass er auch immer wieder Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt (wechselhafte Kotkonsistenzen, Blähungen, teilweise Oberbauchschmerzen) hätte und sich viel am Kopf, besonders um die Augen und Ohren kratze. Auch die Pfoten würden immer wieder intensiv geleckt. Sie hatten schon Verschiedenstes versucht, um seine Haut- und Ohrenprobleme in den Griff zu bekommen, allerdings alles ohne nachhaltigen Erfolg.


Im Winter ging es Sparky stets besser, aber sobald das Frühjahr losging, fingen die Symptome erneut an. Sparky wurde in meiner Praxis dreimal im Abstand von einer Woche akupunktiert und seine Fütterung wurde von einem kommerziellen Trockenfutter auf eine selbstgekochte Diät umgestellt. Zusätzlich bekam er über einen Zeitraum von 4 Wochen die chinesische Kräutermischung „Long Dan Xie Gan“.


Sparkys Fütterung bestand fortan aus gekochtem Fleisch von Pute, Hase oder Ente, kleinem Mengen Joghurt, Naturreis oder Amaranth und verschiedenen, teils gekochten, teils rohen und pürierten Gemüse- und Obstsorten (Sellerie, Kürbis, Brokkoli, Gurke, Spinat, Apfel, Wassermelone) mit einer passenden Mineralstoff-Ergänzung. Die eingesetzten Produkte wurden nach den Prinzipien der fünf Elemente und ihrer energetischen Eigenschaften (kühlend, schleim-austreibend) ausgewählt.

Was ist eine Otitis externa (= „Ohrenentzündung“)?


Wiederkehrende Otitiden beim Hund stellen leider ein häufiges Problem in der tierärztlichen Praxis da. Sehr oft ist die zugrundeliegende Ursache eine Allergie. Aber auch endokrinologische Erkrankungen, Parasiten, Fremdkörper, Tumore können ursächlich sein und Mikroorganismen wie Bakterien und Hefepilze können zu den primären Ursachen hinzukommen und die Entzündung aufrechterhalten.


Besteht eine Otitis längere Zeit, entwickeln sich neben den akuten Entzündungsanzeichen wie Schwellung und Rötung auch chronische Veränderungen im Gehörkanal, die zu verändertem Zerumen (Ohrschmalz) und einem eingeschränkten Belüftungsgrad des Ohres führen. Schulmedizinisch werden Otitiden meist mittels topischer Therapie (Ohrentropfen), teilweise begleitet von entzündungshemmenden Medikamenten (Kortison) behandelt.


Aus Sicht der TCVM handelt es sich bei Hautallergien um Wind-Hitze der Haut, die durch das Eindringen von exogenen pathogenen Faktoren im Kampf mit dem Wei Qi (= Abwehrkräfte) entstehen. Durch die Stagnation von Wind-Hitze in der Haut kann Feuchte nicht transportiert werden und die Hitze wandelt sie in Schleim um, insbesondere in den oberen Körperbereichen (Kopfregion).


Auch eine Milz-Qi-Schwäche kann zur Schleim-Akkumulation führen und diese wiederum kann durch eine inadäquate Fütterung (z.B. kohlenhydratreiche Trockenfutter) bedingt sein. Symptome von „Schleim-Hitze“ können Ekzeme, Dermatitiden, Hot-Spots, Juckreiz und eben Ohrenentzündungen sein. Ohrenentzündungen werden vor allem durch „Schleim-Hitze“ im Element Holz (Leber, Gallenblase) begünstigt.

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