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Chronische Rückenschmerzen bei einem Quarter-Horse-Wallach

Flash ist ein 20-jähriger Quarter-Horse-Wallach, der mir aufgrund einer längeren Vorgeschichte von Rückenschmerzen vorgestellt wurde. Während des Reitens zeigte er immer wieder Widersetzlichkeit mit Buckeln und Ausschlagen und der vorbehandelnde Kollege hatte Spat (Arthrose) im rechten Sprunggelenk diagnostiziert, der mittels Cortison-Injektion anbehandelt wurde.


Der Sattel war ebenfalls überprüft worden, wobei hier keine Auffälligkeiten gefunden wurden. Flash wurde auch schon mehrfach physiotherapeutisch behandelt, wobei er lange Massagen sehr genoss und die darauffolgenden Tage auch zufriedener wirkte. Leider hielten die Erfolge nie lange an.


Bei Vorstellung fiel sofort der gutmütige Charakter des Wallachs auf, der so gar nicht zu den beschriebenen Situationen beim Reiten passte. Flash war laut Vorbericht eigentlich sein ganzes Leben gesund und auch von Kindern stets sicher zu reiten gewesen. Er wurde als Freizeitpferd drei- bis viermal die Woche für circa eine Stunde unter dem Sattel bewegt und durfte ansonsten seine Zeit im Offenstall genießen.


Untypisch für seinen ruhigen Charakter („Milz-Typ“), hatte er einen schnellen, nur in der Tiefe gut tastbaren Puls und eine geschwollene, lilafarbene Zunge. Bei der Untersuchung der diagnostischen Akupunkturpunkte fiel eine deutliche Sensitivität im Rückenbereich in der gesamten Sattellage auf. Darüber hinaus hatte er mehrere aktive und schmerzhafte Akupunkturpunkte im Bereich der langen Sitzbeinmuskulatur am rechten Hinterbein, die einen Hinweis auf Stagnation im Bereich des Sprunggelenks geben können.


Die chinesische Diagnose für Flashs Problem lautete Qi-Stagnation im Rücken und sekundäre Qi-Stagnation im rechten Hinterbein. Ziel der Behandlung war es, das Qi im Bereich des Lenkergefäßes zu bewegen und die lokale Qi-Stagnation im Bereich des rechten Sprunggelenks zu lösen.


Flash wurde dreimal im Abstand von drei bis fünf Wochen mittels Akupunktur (Elektro- und Aquaakupunktur) behandelt und bekam über 6 Wochen eine chinesische Kräutermischung (Shen Tong Zhu Yu Tang). Nach der zweiten Akupunkturbehandlung konnten deutliche Fortschritte beobachtet werden. Die Widersetzlichkeit beim Reiten war deutlich zurückgegangen und Flash ließ sich auch wieder ganz normal in der Sattellage striegeln, was zuvor teilweise ebenfalls Abwehrreaktionen hervorgerufen hatte.

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